Mannheim liest ein Buch

„Eine Formalie in Kiew“

von Dmitrij Kapitelman

Dmitrij Kapitelman kam als Kind mit seinen Eltern als ,Kontingentflüchtling‘ aus Kiew nach Deutschland. Heute kann er besser sächseln als die Beamtin, bei der er einen deutschen Pass beantragt. Aber der Bürokratie ist kein Aufwand zu groß, wenn es um Einwander*innen geht. Frau Kunze verlangt eine beglaubigte Geburtsurkunde aus der Ukraine. Also reist Kapitelman in seine Geburtsstadt, um diese Formalie in Kiew zu erledigen – in eine Stadt, mit der ihn nichts außer Kindheitserinnerungen verbindet und die Angst vor Gullydeckeln, die sich plötzlich öffnen können. Diese Reise konfrontiert ihn mit der Vergangenheit, aber auch mit der Gegenwart seiner Familie.